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Fahrradschule

Projizieren? Unterstützen! (Abfahren - VSF-Fahrradmagazin 10/2013)

Ihr Kind kann neuerdings Rad fahren? lhr Kind will nicht Rad fahren? lm Gespräch mit Lilo Franzen von der Bonner Fahrradschule für Kinder ergründet unser Autor die Welt der kindlichen Motorik und findet heraus, was Krabbeln mit Radfahren zu tun hat. 

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Bonner Fahrradschule für Kinder: Von 4-12 Jahren in Oster- und Sommerferien
Die Bonner Fahrradschule für Kinder ist ein flexibles und dynamisches Konzept für Anfänger und Fortgeschrittene von Lilo Lilo Franzen, der Gründerin der Ganzheitlichen Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung, erprobt seit 1996 im Drahtesel in Form von 3-tägigen Block-Kursen und Projekten. Es orientiert sich an den jeweiligen Voraussetzungen und Möglichkeiten der TeilnehmerInnen. Es gibt weder Leistungsdruck noch Fehlersuche. So entstehen immer wieder neue Abenteuerparcoure für Roller und Fahrrad.

Mobil und sicher von Anfang an, Lernen mit Spaß, gemeinsames Erleben und Fairness sind wesentliche Tragsäulen der Fahrradschule.

Bewegungserfahrungen und geförderte Wahrnehmungsentwicklung stehen an erster Stelle. Ziel der Fahrradschule ist eine verbesserte Reaktions- und Bewegungsfähigkeit im Sinne von Verkehrssicherheit.

Das bundesweit außergewöhnliche Kursangebot der  "Bonner Fahrradschule für Kinder – Lilo Franzen" wurde bereits 1996 in Bonn von Lilo Franzen auf der Basis ihres sensomotorischen Konzeptes der "Ganzheitlichen Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung" entwickelt. "Bonner Fahrradschule für Kinder" ist eine Fahrradschule für unbedarfte Anfänger ab 4 Jahren und für fortgeschrittene Kids ab 6 Jahren.

So bietet das ungewöhnliche und spannende Konzept der Ganzheitlichen Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung von Lilo Franzen eine wahrhaft kindgerechte Möglichkeit, im Rahmen von Bewegungserziehung dauerhaft mehr Bewegung in den statischen kindlichen Alltag zu bringen. Denn hier ermöglicht die rechtzeitige und richtige Schulung die Hinführung zu einem wirklich sicheren Umgang mit Roller und Rad.

"Eltern und Kinder bestätigen mir immer wieder persönlich die außergewöhnliche Sicherheit im Umgang mit dem Fahrrad, welche sie als wertvollste Erfahrung aus unseren Kursen mitnehmen konnten." so Lilo Franzen, die Leiterin der "Bonner Fahrradschule für Kinder".

Kinder, die morgens viel zu lange in der Schule und nachmittags stundenlang vor Fernseher oder PC sitzen, brauchen heute immer wieder vielfältige und spielerische Wahrnehmungs- und Bewegungsangebote, da der normale Alltag solche Erfahrungen bei weitem nicht mehr in ausreichendem Maß bietet.

Lilo Franzens Rat: "Kinder sollten heute schon sehr früh mit den verschiedensten Fahrzeugen wie Roller, Laufrad und Fahrrad, aber ohne Stützräder!!! im geschützten autofreien Raum Erfahrungen ohne Frust aber mit Lust sammeln dürfen, um später in realen Verkehrssituationen auch wirklich rasch und sinnvoll reagieren zu können."

Vor allem eine ausgiebige Lernphase auf dem Roller hilft, wie neuere Studien belegen, Unfälle zu vermeiden und fördert grobmotorische Fähigkeiten, Bewegungskoordination und den Gleichgewichtssinn der Kids, also grundlegend notwendige Fähigkeiten als unumgängliche Basis für eine gesunde und wirklich ganzheitliche Entwicklung.

Foto: Mic Michels

Lilo Franzen - Ganzheitliche Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung für Kinder




Mein Name ist Lilo Franzen, geb. Geiger, Jahrgang 1958, verheiratet und Mutter eines Sohnes.

An der Universität Bonn habe ich ein Lehramtsstudium abgeschlossen. Später folgten Aus- und Fortbildungen in den Bereichen Psychomotorik, Edu-Kinesthetik, Sensorische Integration, Integrative Eltern- und Entwicklungsberatung und Basale Automatisierungsstörungen.

Seit mehreren Jahren arbeite ich selbständig im Bereich der Ganzheitlichen Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung für Kinder.

Die Bonner Fahrradschule für Kinder - Lilo Franzen wurde von mir 1996 gegründet.

Förderung

Ganzheitliche Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung für Kinder und Erwachsene

Ein individueller Förderansatz für unsere "kleinen Helden"

Die tagtägliche Reizüberflutung überfordert trotz aller Vorzüge des Kommunikations- und Multimediazeitalters viele Kinder. Sie können all diese Sinnesreize nicht ausreichend verarbeiten. Dementsprechend reagieren sie zu unserer Überraschung oft unangemessen.

"Angsthase, Tolpatsch, Zappelphilipp und Hans-guck-in-die-Luft" - wer kennt sie nicht?

Spätestens im Kindergartenalter lassen sich solche Entwicklungsdefizite bewegungs- und verhaltensauffälliger Kinder erkennen. Diese Probleme wachsen sich mit zunehmendem Alter nicht aus, sondern vergrößern sich mit steigender Leistungsanforderung. Mögliche Folgen sind Lern-, Teilleistungs- und Konzentrationsstörungen, oft auch Aggressionen und Ängste.

Ziele der umfassenden Förderung:

  1. Die Kinder bewegen sich sicherer
  2. Sie können mehr wahrnehmen
  3. Sie automatisieren ihre Wahrnehmungs- und Bewegungsabläufe
  4. Sie können sich besser konzentrieren
  5. Sie entwickeln neue Lernstrategien
  6. Sie sind in der Lage zu begreifen und wirklich zu verstehen
  7. Sie können fantasievoll spielen - alleine und mit anderen
  8. Sie entwickeln echtes Selbstvertrauen
  9. Sie sind im Gleichgewicht körperlich und seelisch

Leistungen:


Unser fantasievoller Ansatz der Wahrnehmungsförderung für alle Sinne umfasst ein ganzheitliches Fördergebot folgender Leistungen:

  1. Entwicklungs- und Bewegungsförderung
  2. Sensorische Integration
  3. Edu-Kinesthetik
  4. Ganzheitliche Lernförderung bei Teilleistungsschwächen wie Lese - Rechtschreib - Schwäche (LRS, Legasthenie) oder Rechenschwäche (Dyskalkulie)
  5. Ganzheitliche Förderung durch Gestalten und Werken bei fein- und graphomotorischen Entwicklungsstörungen
  6. Integrative Eltern- und Entwicklungsberatung
  7. Bonner Fahrradschule für Kinder - Lilo Franzen
  8. Informationsveranstaltungen und Vorträge für Kindergärten, Schulen, Eltern und andere interessierte Gruppen

Auf den Ebenen

  1. Basiskurs - Entwicklungs- und Bewegungsförderung
  2. Zusatzkurs - Ganzheitliche Lernförderung bei Teilleistungsschwächen
  3. Zusatzkurs - Ganzheitliche Förderung durch Gestalten und Werken

bieten wir ein mehrstufiges Angebot:

  1. Kleingruppe mit 6, 5, 4 oder 3 Kindern,
  2. Kleinstgruppe mit 2 Kindern
  3. Einzelförderung.

Aus förderkonzeptionellen Erwägungen heraus ist die Belegung eines Basiskurses Voraussetzung für die Teilnahme an einem Zusatzkurs. Alle Fördermaßnahmen berücksichtigen besonders Entwicklungs- Wahrnehmungs- und Lerndefizite von Kindern, Jugendlichen und Erwachsene.

Im Rahmen der Integrativen Eltern- und Entwicklungsberatung erarbeiten wir ein neues Verständnis für die Probleme unserer Kinder, denn veränderte Lebensbedingungen erfordern neue Lernsituationen.

www.lilofranzen.de


Foto: Mic Michels

Kinder lernen Rad fahren (Leseprobe Familien-Fahrrad-Buch von Gunnar Fehlau)
Interview mit Lilo Franzen (Delius Klasing Verlag 2011) 

Lilo Franzen, Bonner Fahrradschule

„Wichtig für eine hervorragende Gehirnreifung ist eine ausgiebige Krabbelphase.“

Radfahren lernen ist eine komplexe Sache. Wie finde ich heraus, auf welchem Entwicklungsstand mein Kind ist und welches Fahrzeug das beste in dieser Phase ist?

Lilo Franzen: Folgende Fragen helfen weiter:

Wie mutig und geschickt ist mein Kind?

Wie reaktionsschnell und sicher ist es im Alltag, wenn es sich bewegt? Hat es Spaß an der Bewegung und an Fahrzeugen, oder ist es ängstlich und unsicher? Gut entwickelte motorische Fertigkeiten sind für erfolgreiches Radfahren lernen viel entscheidender als das Alter und die Größe des Kindes. Gehen Sie die Stufen der kindlichen Entwicklung durch und wählen Sie das nächste Fahrzeug erst, wenn ihr Kind die vorhergehende Stufe ausgiebig erfahren und üben konnte. Beginnen Sie mit dem Laufrad, dann folgt auf jeden Fall der Roller und erst dann ein verhältnismäßiges kleines Lernrad – aber bitte ohne Stützräder! Parallel erlaubt sind Dreirad, Gokart und Trampel-Traktor. Alle Kinderfahrzeuge sollten kindgerecht und qualitativ hochwertig verarbeitet sein, damit das Lernen wirklich Spaß macht. Wählen Sie ein Fahrradfachgeschäft, in dem Sie kompetent, ausführlich und kindgerecht beraten werden. Lassen Sie sich und ihrem Kind Zeit. Entschleunigen Sie das Lernen. Leistungsdruck ist kontraproduktiv!

Welche geistigen und körperlichen Aktivitäten begünstigen das Radfahrenlernen?

LiLo Franzen: Mobilität von Anfang an! Beginnen Sie sofort mit einem intensiven und abwechslungsreichen frühkindlichen Spiel- und Bewegungsangebot. Wichtig für eine hervorragende Gehirnreifung ist eine ausgiebige Krabbelphase. Lassen Sie das Baby seine Umwelt ausführlich erkunden. nie wieder in unserem Leben werden so viele bahnbrechende neuronenverbindungen neu geknüpft wie in den ersten beiden Lebensjahren. Sprechen Sie alle Sinne an! So fördern Sie von Anfang an die Wahrnehmungsfähigkeiten ihres Kindes. Hier wird die Basis gelegt für schnelles und erfolgreiches Lernen in allen Lebensbereichen wie Schule, Sport und Alltag – also auch für das Radfahrenlernen. Lassen Sie früh überprüfen, ob ihr Kind wirklich gut sehen und hören kann.

Welche geistigen und körperlichen Aktivitäten begünstigt das Radfahren?

LiLo Franzen: Alle! Beim Radfahren werden Gleichgewicht, Koordination, Ausdauer, Wahrnehmung und geistige Entwicklung intensiv geschult. Bewegungsaktive Kinder, die ihr Wohnumfeld mit dem Rad neugierig erkunden, legen wichtige Meilensteine für das Lernen in der Schule an. Außerdem fördert das gemeinsame positive Erleben von Raum und Natur besonders wichtige episodische Gedächtnisbereiche und schult alle Sinne und Wahrnehmungsebenen auf einmal. Kinder lernen am besten über sinnliche Verknüpfungen und Erlebnisse. Kann das Kind sicher Rad fahren, hat es verschiedene Bewegungsmuster automatisiert.
Es muss nicht mehr darüber nachdenken, wie es sich bewegen soll. Erst dann kann es gleichzeitig – im Multitasking – Gefahren rechtzeitig wahrnehmen, rasch reagieren, reden und den Weg erkunden. So ist hervorragende Wahrnehmung gezielt auf einer höheren und wesentlich schnelleren Plattform möglich. Das Kind erwirbt so eine komplexe Handlungskompetenz, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. intensive Raumerfahrung und die Wahrnehmungsverarbeitung zeitlicher Abfolgen mit allen Sinnen legen Grundbausteine für das Begreifen von Raum und Zeit, und damit die Basis für Schulfächer wie Mathematik, Physik, Chemie, Informatik, Erdkunde und Biologie. Auch Fremdsprachen lernen, spannende Aufsätze verfassen und sichere Rechtschreibung haben hier ihre Wurzeln.

In welcher Wechselwirkung stehen körperliche Bewegung und schulischer Lernerfolg?

LiLo Franzen: Ein vielfältiges körperliches Bewegungsangebot ist für Kinder in jedem Alter Pflicht! Jede gesparte Stunde TV- oder PC-Konsum wirkt sich positiv aus. Je mannigfaltiger und spannender die einzelnen Bewegungsaufgaben sind, desto dichter, sicherer und schneller werden die neuronen im Gehirn verknüpft – die Voraussetzung für gelingendes schulisches Lernen in allen Fächern. Dann macht die Schule auch Spaß und gelingt. Bewegen sich Kinder bei Sport und Spiel in Gruppen mit anderen Kindern, so schult dies neben den motorischen Fähigkeiten auch hervorragend die Teamfähigkeit jedes einzelnen.

Welchen Rat geben Sie Eltern ängstlicher Kinder?

LiLo Franzen: Bleiben Sie gelassen und haben Sie Verständnis für ihr Kind, denn Angst hat immer einen Grund. Dafür kann ihr Kind nichts! Meist fehlen dann noch einige der wichtigen motorischen und sensomotorischen Entwicklungsschritte. Die motorischen Fertigkeiten sind für das Radfahrenlernen viel entscheidender als das Alter des Kindes. Vergleiche mit Gleichaltrigen verschlimmern nur die Situation für ihr Kind, machen es traurig und beschämt. Suchen Sie Hilfe, ergründen Sie, wo die Lernblockaden und damit die Ängste liegen. Finden Sie heraus, welche ganzheitliche Entwicklungs- und Bewegungsförderung ihrem Kind weiterhelfen kann. Erkundigen Sie sich nach einer Fahrradschule für ihr Kind.

Bewegte Kinderwelt: Mobilitätsentwicklung von damals bis heute (IFMA Cologne 2004)
Konzept und Idee Lilo Franzen

Ganzheitliche Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung für Kinder

Bonner Fahrradschule für Kinder Lilo Franzen

Die Kinder unserer Welt sind ständig in Bewegung – sie bewegen die Welt. Wir wollen Kinder fördern, sie in Bewegung bringen und Erwachsene bewegen zu bewussterem Wahrnehmen und Handeln  - zum eigenen und dem Wohl unserer Kinder.

Bei einem Besuch der „Bewegte Kinderwelt“ auf der IFMA 2004 erleben sich Kinder von 2 bis 14 Jahren spielerisch über neue Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen. Wir verbinden hier Bewegungs-Welten und Weitblick. Beim Träumen von einer anderen, längst vergangenen Welt entdecken Kinder ihre eigenen Träume und malen sich diese für sich und ihre Zukunft aus.
Während wir phantasievoll auf die Bewegungswelt vor 40 Jahren und von heute hinweisen, lernen wir, Bewegung mit Laufrad, Roller und Fahrrad etc. neu wahrzunehmen und in Bewegungshandeln umzusetzen. Wir lernen über Erfahren, Erleben und Begreifen im realen Raum, entwickeln ein Gespür für die Bewegungswelt von damals und werden uns auch über unsere eigenen Bewegungsdefizite von heute bewusst.

Es gilt, positive Elemente der 60er im neuen Kontext des 21. Jahrhunderts zu bewältigen, um den Anforderungen heutiger Mobilitätsentwicklung und Mobilitätserziehung gerecht zu werden. Bewegungselemente aufgreifen, um Umwelt von heute zu begreifen, sind die Aufgaben des Abenteuerparcours „Bewegte Kinderwelt“.

Das Kennen lernen der Umwelt ist elementar mit Bewegung verbunden. Sich zu bewegen, ermöglicht neue Erlebnisse und Erfahrungen, erschließt neue Spielräume und Erlebniswelten. Dazu bedarf es allerdings einer ausgeprägten Wahrnehmungsfähigkeit mit allen Sinnen, um sich der umgebenden Welt und der eigenen Position darin bewusst zu werden. Viele Kinder erlernen heute das Radfahren wie auch viele andere grundlegende grob- und feinmotorische Fähigkeiten nicht mehr so einfach nebenbei. Motorische und sensorische Defizite mehren sich von Jahr zu Jahr. Konzentrations- und Lernstörungen sind die Folge. Den Kindern fehlt die notwendige Handlungskompetenz mit und ohne Fahrrad.

Um das zu erzielen, fördern und fordern wir intensiv an vielen Orten und bei vielen Gelegenheiten die Wahrnehmung der kleinen und großen Verkehrsteilnehmer.  Wahrnehmung meint hier besonders Erleben und Bewerten unterschiedlicher haptischer, visueller, akustischer, olfaktorischer und motorischer Reize. Das sehen wir als unabdingbare Grundvoraussetzung zur rücksichtsvollen Teilnahme an einem geregelten Straßenverkehr mit verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Derartige Wahrnehmungsschulung hilft Gefahrenpotentiale rechtzeitig zu erkennen,  einzuschätzen und vermittelt die Fähigkeit zu raschem und situationsgerechtem Reaktionsvermögen.

Durch das Angebot „Bewegte Kinderwelt“ sollen Kinder, Eltern und Multiplikatoren wie Erzieherinnen und Lehrer für ein erweitertes Verständnis von Mobilitätserziehung sensibilisiert werden und durch eigene Erfahrung erleben. Die teilnehmenden Kinder erleben diesen speziell entwickelten Abenteuerparcours „Bewegte Kinderwelt“  lustvoll und hochkonzentriert und tauchen ein in eine faszinierende Welt der heute so selten gewordenen inneren Bilder, die ihnen das eigentliche Erleben und Er-fahren des Raumes erst wirklich möglich macht: Inmitten von Erlebnisinseln aus einer Welt   - mit zeitgenössischer Dekoration der 60er Jahre -, wie Kinder sie vor 40 Jahren erlebten, bewältigen die Kleinen vielfache Prüfungen: Bretterbuden, Baumhäuser, Baustellen und unebene Strassen, z.B. Kopfsteinpflaster erschweren die Passage. Vielfältiges Alltagsmaterial schafft Bewegungsreize und Assoziationen mit und ohne Fahrzeug. Altes Spielmaterial wie Eierlauf, Gummitwist, Büchsenstelzen und Hullahoop-Reifen erweitern den möglichen Bewegungskanon. Begeistert von Einfachem sind alle Kinder in Bewegung – auch oder gerade ohne Playstation, Nintendo, Gamecube, X-Box, Videospielen, DVDs und Internet-Chats!
Das Publikum erlebt trotz der räumlichen Abgrenzung diese ungewöhnliche Art mit Kindern zu arbeiten hautnah mit.

Es gibt weder Leistungsdruck noch Fehlersuche. Vielmehr steht die spielerische Förderung mit allem "was so rollt " im Vordergrund. So entsteht aus einfachen Materialien wie Seilen, Tennisbällen, Sandeimern, Holzbrettern … eine phantasievolle Bewegungslandschaft und damit ein Hindernis- und Abenteuerparcours, der Kinder enorm motiviert.
Phantasievolle Wahrnehmungsaufgaben runden das Programm ab, verbessern so die Koordination, das Gleichgewicht, die räumliche Orientierungsfähigkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit der Kinder.

Ziel des Abenteuerparcours „Bewegte Kinderwelt“ ist es, dass die Kinder in realen Situationen mit dem eigenen Roller, Laufrad oder Fahrrad angemessen, rasch und geschickt reagieren können. Eine unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Verkehrserziehung!

Bonner Fahrradschule für Kinder - Lilo Franzen
Das Grundthema der Bonner Fahrradschule für Kinder  ist gegenseitige Rücksichtnahme und Sicherheit im alltäglichen Umgang mit den Rädern, die bewegen. Sicherheit von Anfang an, Lernen mit Spaß, gemeinsames Erleben, Hilfsbereitschaft, Teamgeist und Fairness sind wesentliche Tragsäulen des Konzeptes Bonner Fahrradschule für Kinder.
Im Vordergrund stehen Bewegungsförderung und Wahrnehmungsentwicklung in einem besonderen Fahrradparcours im Rahmen von Mobilitäts- und Verkehrspädagogik an Stelle eines an technischer Fahr- und Verkehrssicherheit orientierten Trainingskurses.

© Lilo Franzen  - Abenteuerparcours Bewegte Kinderwelt – Projekt zur Mobilitätsentwicklung und Mobilitätserziehung auf der IFMA Cologne 2004

Lilo Franzen
info@fahrradschule.de

Foto: IFMA Cologne

Lilo Franzen neben Hans van Vliet, Shimano Europe. 

Abenteuer im Großstadt-Dschungel (IFMA Cologne 2003)
Mit dem Fahrradparcours "Abenteuer im Großstadt-Dschungel" konnten Kinder auf der IFMA Cologne wahrnehmen mit allen Sinnen und faszinierende Raumwelten auf Fahrrädern, Rollern und Laufrädern erkunden und so das Zukunftsthema "Mobilitätserziehung" spielerisch erfahren.

Foto: IFMA Cologne

Fahrradschule: Kurskonzept: Kleingruppen (8-10 Kinder)
Jedes Kind wird gemäß seinem Leistungsstand individuell betreut und gefördert. Es wird so keinem Leistungsdruck ausgesetzt.

Spielerisches Lernen durch den vermehrten Anteil von wahmehmungsfördernden Spielen und Übungen:

  • Motorische Sicherheit durch stimmige Bewegungsabläufe
  • Sicherer Umgang mit dem Fahrrad und Roller
  • Rasche Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit für größtmögliche Verkehrssicherheit

 

"Vom Roller aufs Rad" - wir lernen Radfahren
Für Anfänger mit und ohne Vorkenntnissen ab 4 Jahren.

Foto: R. Friese 

Geschicklichkeits-Parcours "Großstadt - Dschungel"
Sicherheit für Fortgeschrittene und Könner von 6 bis ca. 12 Jahren.

Foto: R. Friese

Rauf aufs Rad! (Leben & Erziehen 04/2009)
Jetzt ist die ideale Zeit für einen Fahrrad-Ausflug ins Grüne.
Ob ihr Sohn oder Ihre Tochter dabei begeistert mitmacht, entscheiden Sie mit. Denn viel hängt davon ab, wie Kinder Rad fahren lernen. Unsere Expertin Lilo Franzen sagt, worauf es dabei ankommt.

1. Spaß an der Bewegung
Hüpfen, springen, balancieren, schaukeln, klettern, schlittern: Je mehr und je vielfältiger kleine Kinder sich bewegen, desto besser entwickeln sich ihr Gleichgewichtssinn, ihr Raumgefühl und ihre Körperkoordination. Lilo Franzen: „Gut, wenn Eltern so oft wie möglich mit ihnen auf dem Spielplatz und in der Natur unterwegs sind und sie dort toben lassen.“

2. Früh üben lassen
Rad fahren lernen beginnt lange vor dem ersten Kinderrad: Auf einem Rutscher-Auto (Bobby-Car) üben die Kleinen, verschiedene Aufgaben gleichzeitig zu erledigen (abstoßen und lenken) sowie Hindernisse zu umfahren. Auf einem Dreirad trainieren sie die typischen Tretkurbelbewegungen und stärken die Beinmuskulatur. Laufrad und Roller sind eine ideale Vorschule für das Radfahren. „Auf allen Fahrzeugen sammeln Kinder wichtige Erfahrungen mit dem Raum, Geschwindigkeit und Bremswegen“, sagt Lilo Franzen.

3. Laufrad zum Üben
Für Eltern, die kein Laufrad kaufen wollen, hat Professor Dr. Volker Briese, ehrenamtlicher Fachreferent für Verkehrspädagogik beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), einen guten Tipp: „Verwandeln Sie durch Abschrauben der Pedale das Fahrrad in ein Laufrad. Kann ihr Kind sicher damit umgehen, schrauben Sie die Pedale wieder an und das Kind wird nach wenigen Versuchen Rad fahren.“

4. Die richtige Größe
Ein Kinderfahrrad muss passen, sonst ist der Spaß an der Bewegung schnell verflogen. „Die ideale Fahrradgröße für Fahranfänger im Kindergartenalter liegt bei 12 bis 18 Zoll – je nach Größe und Geschicklichkeit des Kindes“, sagt Lilo Franzen. „Lieber die kleinere Größe wählen, denn damit fährt das Kind sicherer und lernt leichter.

5. Ohne Stützräder
Experten raten von Stützrädern schon lange ab. Sie verhindern, dass Kinder die richtige Kombination von Treten, Lenken, Bremsen und Gleichgewichthalten lernen. „Und sie sind gefährlich, wenn eine Seite über die Bordsteinkante oder in ein Schlagloch absackt“, sagt Prof. Dr. Volker Briese. Außerdem gewöhnen sich Kinder bei Stützrädern eine falsche Kurvenlage an und verlagern ihr Gewicht nach außen anstatt nach innen. Gefährlich ist zudem, dass Rädchen mit Stützrädern auch rückwärts rollen können.

6. Ausgeschlafen sein
Satt, ausgeschlafen und bei guter Laune – so lernt man radeln. Am späten Freitagnachmittag nach einer anstrengenden Woche sind weder Eltern noch der Nachwuchs in Bestform. Ein besserer Termin wäre zum Beispiel samstags um 11 Uhr, wenn die Eltern noch geduldig und die Kinder topfit sind.

7. Runter von der Straße
Gleichgewicht halten, lenken, anhalten, auf- und absteigen – da sind Kinder gefordert. Deshalb sollten sie diese motorischen Fähigkeiten in sicherem Umfeld erlernen können. Das gilt auch für die ersten Übungsfahrten auf dem Rad: immer unter Aufsicht der Eltern auf Plätzen ohne Verkehr.

8. Karnickelgriff
Das Anfahren ist für viele Kinder das Schwierigste, weil sie erst ihr Gleichgewicht finden müssen. Wenn die Kleinen wie mit dem Laufrad loslaufen und erst bei ausreichender Geschwindigkeit die Füße auf die Pedale setzen und selbst treten, klappt es meist. „Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem sicheren „Karnickelgriff“ an der Kleidung im Nacken gemacht“, sagt Lilo Franzen. „Das Kind wird dabei nicht geschoben, sondern unterstützt. Denn treten muss es natürlich immer noch selbst.“

9. Blick nach vorn
Ihr Kind bleibt im Gleichgewicht, wenn sein Oberkörper, sein Kopf und sein Blick in die Fahrtrichtung weisen. Lilo Franzen erklärt: „Sehr hilfreich dafür ist es, wenn das Kind immer wieder auf ein nicht fest installiertes Ziel – wie etwa einen Pappkarton – zufahren kann, den es vor sich sieht.“ Dann fällt es dem kleinen Radler leicht, immer nach vorne zu schauen. 

10. Bremsen erlauben
Um bei Gefahr richtig reagieren zu können, muss das Kind reflexartig in jeder Fahrsituation sicher und kontrolliert bremsen können. Lassen Sie ihr Kind anfangs ruhig seine Vollbremsungen machen und schimpfen Sie nicht, dass der Reifen abgefahren werden könnte oder dass gar die Schuhsohlen leiden könnten.

11. Übung muss sein
Sobald das Kind sicher fährt, sollten Sie das Radeln in Ihr Alltagsleben einbauen: Wenn Sie joggen, kann ihr Kleines neben Ihnen radeln. Oder der sonntägliche Familienspaziergang wird für den Nachwuchs zum Radausflug.

12. Selbst fahren!
Auch beim Radeln gilt: Das beste Vorbild sind die Eltern. Wer selbst oft mit dem Rad (und dem Nachwuchs im Kindersitz oder Anhänger) unterwegs ist, weckt damit das Interesse der Kleinen am Radeln. Lilo Franzen: “Das ist immer noch der wirksamste Motor, möglichst bald selbst das Radfahren zu lernen.“


Foto: BMW

Text: Josef Pütz, Gerda Klier

Der große Fahrrad-Check - So ist Ihr Kind auch im Winter sicher unterwegs
Presseartikel Spielen & Lernen 10/2008 

Die Tage werden kürzer, und die Straßen sind jetzt öfter nass. Zu Beginn der kalten Jahreszeit sollten Eltern die Räder ihrer Kleinen einmal ganz genau unter die Lupe nehmen. Wir zeigen, wie es geht.


Das sollte ein Kinderrad haben:

1. stabilen Gepäckträger
2. rutschsichere Griffe
3. Lichtanlage (am besten mit Nabendynamo)
4. Kettenschutz
5. zwei Bremsen (ideal mit Rücktrittbremse)
6. Reflektoren

Wenn der neunjährige Rafael morgens in die Schule startet, geht es zu wie in einer Formel 1 Box: „Helm?“, fragt Mutter Monika Schön. „Sitzt!“, meldet der Sohn. „Licht?“ Rafael betätigt den Dynamohebel: „Ist an!“ Es folgen noch der Bremsen-Check, die Kontrolle des Fahrradschlosses und eine Klingelprobe, dann macht sich der kleine Velopilot auf seinen Schulweg.
 
Ein Blick in die Statistik zeigt, wie berechtigt die Sorge um die sichere Ausrüstung der kleinen Radfahrer ist. Fast 13000 Kinder werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes jährlich bei Fahrradunfällen verletzt oder sogar getötet. Damit kommt alle Dreiviertelstunde ein Rad fahrendes Kind zu Schaden, die nicht gemeldeten kleineren Pannen nicht gerechnet. Mehr als ein Viertel der Fahrradunfälle ereignet sich dabei vor oder nach der Schule, weitere 23 Prozent beim Spiel am Nachmittag auf der Straße.
Wenn es im Oktober und November auf den Straßen langsam ungemütlich wird, ist das kein Grund, das Rad in den Keller zu verfrachten. „Grundsätzlich können Kinder bei jedem Wetter mit dem Rad zur Schule fahren“, meint Lilo Franzen, Inhaberin der Bonner Fahrradschule für Kinder.

Sehen und gesehen werden in der dunklen Jahreszeit

„Fahrradbeleuchtung, helle Kleidung und auffällige Reflektoren sind lebenswichtig“, mahnt Bettina Cibulski vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „Am besten fahren Kinder wie kleine Leuchtkugeln durch die Gegend.“ Eine optimale Energiequelle sind Nabendynamos, die schon bei geringer Geschwindigkeit genügend Strom liefern und bei Nässe nicht durchdrehen. Solche leistungsfähigen und leichtgängigen Minikraftwerke sind bereits ab 60 Euro zu haben. Zu teuer? Dann sollten Sie wenigstens einen zuverlässigen Seitendynamo mit hohem Wirkungsgrad einbauen, der regelmäßig gesäubert und geölt wird. Entscheidend ist, dass Kinderhände ihn gut bedienen können und er leicht läuft.

Als Standard bei den vorderen Scheinwerfern gelten hell strahlende Halogenleuchten, hinten dürfen es auch Leuchtdioden sein. Wichtig ist eine Standlichtautomatik vorne und hinten, damit der Radfahrer auch im Stand gut zu sehen ist. Lampen mit Batterien oder Akkus sind vom Gesetzgeber nicht zugelassen und allenfalls eine zusätzliche Lichtquelle.

Reflektionsstreifen am Rad, an der Kleidung und am Rucksack erhöhen die Sichtbarkeit im Dunkeln. Für das Fahrrad gibt es reflektierende Klebestreifen für den Rahmen und die Schutzbleche, sinnvoll sind auch leuchtende Reifen, „weil das Rad im Ganzen erfasst wird“, meint ADFC-Fachfrau Cibulski. Experten empfehlen Qualitätsprodukte. Sie sind zwar etwas teurer, dafür aber auch bis zu 400 statt 50 Metern weit zu sehen. Sinnvoller als Beinschlaufen sind Leuchtkragen oder Katzenaugen an der Kapuze, weil sie nicht in die Kette geraten und Autofahrer sie besser sehen können. „Wenn die Eltern ihnen das zutrauen.“ Wirkt der radelnde Nachwuchs schon bei guten Straßenverhältnissen unsicher, sollte er das Fahrrad bei schlechtem Wetter lieber stehen lassen.

Kinder müssen ihre sensorischen und motorischen Fähigkeiten erst noch richtig entwickeln. Der Straßenverkehr ist für die Kleinen deshalb in jeder Altersstufe eine große Herausforderung, da sie gleichzeitig auf den Verkehr achten, Balance halten, Entfernungen einschätzen und schnell reagieren müssen. „Wenn bei nassem Wetter etwa die Kontraste abnehmen und die Raumwahrnehmung schlechter wird, sind Kinder überfordert“, warnt  Lilo Franzen. Um sie zu schützen, gelten in den dunklen Jahreszeiten noch konsequentere Sicherheitsvorkehrungen als im Sommer.

Die wichtigste Voraussetzung ist die Funktionstüchtigkeit des Beförderungsmittels. Am sichersten ist die Kontrolle des Fahrrads durch den Spezialisten im Fahrradladen. Meistens bieten die Händler im Oktober und November günstige Preise für einen kompletten Wintercheck an. Viele Routinekontrollen sollten die Eltern vor allem im Winter allerdings regelmäßig selbst durchführen. Um den festen Sitz aller Schrauben zu kontrollieren, Bremsbeläge und Lichtanlage zu prüfen sowie Kette und andere Teile zu schmieren, braucht man keine besondere Begabung. Gemeinsam mit dem Nachwuchs können diese Basteleien viel Spaß machen und sind außerdem eine frühzeitige Lektion für selbstständige Fahrradreparaturen.

Bei Stürzen kann der Fahrradhelm in jeder Jahreszeit zum Lebensretter werden. Doch der allgemeine Sicherheitscheck vor dem Winter ist eine gute Gelegenheit, den Kopfschutz wieder einmal genauer anzuschauen. Sitzt er auf einer warmen Mütze sicher und bequem? Lässt er sich so einstellen, dass er nicht drückt, aber auch nicht rutscht? Die Riemen müssen fest sitzen, Schläfen und Hinterkopf gut geschützt sein, und die Ohren dürfen nicht verdeckt sein. Generell ausgetauscht werden sollte der Helm gegen ein neues Modell mit dem TÜV-Siegel für Geprüfte Sicherheit spätestens nach fünf Jahren oder wenn er deutliche Dellen aufweist, da das Material spröde wird.

Wenn alle technischen Vorbereitungen erledigt sind, hängt die Sicherheit der kleinen Radler nun davon ab, dass sie bei Schmuddelwetter einige Regeln beachten. Vor allem sollten sich die Kinder bei Regen und Schnee früher auf den Schulweg machen, da sie für die gewohnte Strecke bei ungünstigen Wetterverhältnissen länger brauchen. Wenn sie an so einem Morgen in Zeitdruck geraten, sind Unfälle durch Unachtsamkeit oder Hektik programmiert. Kinder bis zu einem Alter von acht Jahren müssen generell den Gehweg benutzen und bei schlechten Straßenverhältnissen selbst auf vertrauter Strecke von den Eltern oder älteren Geschwistern begleitet werden. Auch zehnjährige Radler sollten in der kalten Jahreszeit den sicheren Gehsteig benutzen. Bei schlechter Sicht sind die kleinen Verkehrsteilnehmer trotz Licht und Reflektoren durch nasse und vereiste Autoscheiben kaum zu erkennen, zudem kann der zur Seite geräumte Schnee die Fahrbahn einengen.

Besser ist es, im Winter kleinere Nebenstraßen zu benutzen. Dort werden die Fahrbahnen selten geräumt, sodass die Kinder auf einer geschlossenen Schneedecke sicherer unterwegs sind. Zudem fahren hier die Autos langsamer, und die Gehwege werden in der Regel sorgfältiger von den Anwohnern gestreut oder frei geräumt. Doch spätestens wenn die Straßen vereist und glatt sind, ist es an der Zeit, dass die Kinder das Fahrrad stehen lassen und lieber zu Fuß die Winterwelt genießen.

 


Der Winter-Radcheck
  • Druck in den Schläuchen etwas ablassen. Der Reifen hat dadurch eine breitere Auflage und besseren Griff auf der Straße. Reifenprofil prüfen.
  • Schrauben und andere Befestigungen auf festen Sitz prüfen.
  • Beleuchtung testen, Sitz und Isolierung der Steckkontakte kontrollieren. Durchrutschende Dynamokappen erneuern bzw. mit nässetauglichen Aufsätzen versehen. 
  • Einadrige Stromleitungen durch zweiadrige Koaxialkabel ersetzen, da Rahmen und Bauteile bei Korrosion und Nässe als „Masseleiter“ wirken.
  • Front- und Rückstrahler sowie Reflektoren an Speichen und Pedalen säubern.
  • Abgefahrene Bremsklötze erneuern.
  • Bremszüge prüfen und gut gegen Kondenswasser einfetten.
  • Alle beweglichen Teile gut vor Schmutz, Nässe und Streusalz mit Öl schützen. Am besten ein Kriechöl verwenden.
  • Kette reinigen und mit Kettenfett großzügig einschmieren. Ab und an nachfetten.
  • Felgen und Bremsbeläge mit Bremsreinigern oder Entfetten reinigen. Bei Rücktrittbremsen sollte die Kette nicht durchhängen.
  • Rahmen und Reifen mit Seifenlauge oder Spülmittel reinigen. Anschließend mit Pflegespray einsprühen.

Foto: Katja Foggin

Text: Markus Schmid
Foto-Guide: in sieben Schritten rauf aufs Rad (Trekkingbike 05/2008)
RADFAHREN LERNEN

ANTRITT

Kleine Meister fallen nicht vom Himmel – sondern oft auf die Nase. Das fördert sogar den Lernprozess, sagen Experten. Weitere Tipps für einen guten Start gibt unser Foto-Guide: in sieben Schritten rauf aufs Rad.

Radfahren ist eine komplexe Sache. Es erfordert die Koordination von Lenken, Treten, Bremsen und die Umgebung beachten. Und dabei müssen kleine Anfänger doch erst mal lernen, auf zwei wackeligen Rädern das Gleichgewicht zu halten. Gut, wenn sich Eltern bei den ersten Versuchen in Gelassenheit üben. „Für Kinder, die einige Zeit auf einem Roller oder Laufrad trainieren konnten, ist der Übergang zum Fahrrad meist ein Kinderspiel“, sagt Lilo Franzen, Inhaberin der Bonner Fahrradschule für Kinder. Ohne Druck, aber mit doppelt viel Spaß und Begeisterung, fällt der Anfang gar nicht so schwer. Was Eltern dazu beisteuern können, sagt unser Foto-Guide auf der folgenden Seite.

LESER-FRAGE

KARIN MEIER aus Merching

„Meine Tochter Hanna (4) hat von ihrer Tante ein Rad mit Stützrädern geschenkt bekommen. Stimmt es, dass Kinder damit schlechter Radfahren lernen?“

Lilo Franzen: „Ja. Auf einem Fahrrad mit Stützrädern kann Ihre Tochter meist nur in schiefer Haltung fahren. Das fördert dann eine falsche undandere Motorik als sie das eigentliche Radfahren erfordert: Kinder können dabei kein stabiles Körpergefühl und keinen zuverlässigen Gleichgewichtssinn ausbilden. Wer zunächst mit Stützrädern gefahren ist, tut sich später beim Radfahren lernen oft besonders schwer. Denn die Kleinen speichern jede Bewegungserfahrung als Information im Gehirn. Werden dann die Stützräder abmontiert, müssen die Kinder erst alte Nervenverbindungen im Gehirn lösen und diese durch neue ersetzen.“

TIPPS FÜR ELTERN

LILO FRANZEN, Gründerin der Ganzheitlichen Entwicklungs-, Bewegungs- und Lernförderung und Inhaberin der Bonner Fahrradschule für Kinder

DIE RICHTIGE VORBEREITUNG Kinder lernen am besten durch Ausprobieren im freien Spiel – und nicht durch starre Anweisungen. Gut, wenn Jungen und Mädchen Anfängerfahrzeuge wie Dreirad, Laufrad und Roller benutzen können. Sie trainieren unterschiedliche Fähigkeiten: lenken, treten, das Gleichgewicht halten und ein Gefühl für Geschwindigkeit entwickeln. Tipp: Eltern müssen nicht alles selbst kaufen. Besitzt ein Nachbarskind bereits einen Roller? Dann lohnt sich z. B. die Anschaffung eines Laufrads zum Tauschen.

DER RICHTIGE ZEITPUNKT Manche Eltern übersehen, dass das Radfahren sehr komplexe Anforderungen an die motorischen Fähigkeiten stellt. Anstatt einen Altersvergleich zu anderen Kindern anzustellen, sollte deshalb die individuelle Entwicklung im Vordergrund stehen. Ein gutes Merkmal: Fährt mein Kind bereits sehr sicher Roller und Laufrad? Zeigt es Interesse am Fahrrad? Dann ist der richtige Zeitpunkt gekommen.

DER RICHTIGE ORT Für die ersten Versuche eignet sich eine verkehrsfreie und ebene Fläche: z. B. ein leerer Parkplatz am Wochenende, ein verlassener Schulhof am Nachmittag oder aber ein befestigter Waldweg.

DIE RICHTIGE AUSRÜSTUNG Klar: Ein Helm ist unerlässlich. Zum Schutz vor Schürfwunden reichen eine lange Hose und geschlossene Schuhe aus. Kinder- Fahrradhandschuhe schützen die Hände bei Stürzen und geben den Kleinen durch ihr cooles Aussehen gleichzeitig einen Motivationskick. Bitte keine Knie- oder Ellbogenschoner: Sie behindern mehr als dass sie nützen.

Fahrradhandschuhe sind cool und schützen gleichzeitig bei Stürzen vor Schürfwunden.

1 AUFSTEIGEN

Wer von Anfang an den tiefen Einstieg am Spielrad zum Aufsteigen benutzt, benötigt dabei keine Hilfe von den Eltern. Das gibt zusätzliche Sicherheit: Der Sattel sollte unbedingt so niedrig eingestellt sein, dass das Kind im Sitzen mit beiden Füßen flächig auf dem Boden stehen kann. Gut, wenn die Höhe des Lenkers eine möglichst aufrechte Sitzposition erlaubt, ohne dass die Knie beim Treten vorne anstoßen.

3 TRETEN

Wer kräftiger tritt, kann sein Gleichgewicht umso leichter ausbalancieren. Gut, wenn Mama oder Papa bei den ersten Fahrversuchen neben dem Rad laufen. Ist ihr Liebling noch wackelig unterwegs? Dann lässt sich das Gleichgewicht am besten mit dem „Karnickelgriff“ an Jacke oder Pulli unterstützen. Dieser schont den Rücken der Eltern besser als der Sattelgriff.

2 ANFAHREN

Der Übergang vom Stehen zum Fahren ist eine der schwierigsten Übungen. So klappt’s am besten: Mit beiden Füßen wie auf einem Laufrad Schwung geben; erst bei entsprechender Geschwindigkeit die Füße auf die Pedale setzen und kräftig mit dem Treten beginnen.

4 GERADEAUS SCHAUEN

Vorsicht: Richtet der Fahranfänger seine Aufmerksamkeit zu stark auf den Helfer, der neben dem Rad läuft, sind Stürze beinahe vorprogrammiert. So klappt der Blick nach vorne wie von selbst: Das Kind darf beim Üben auf eine zweite Person oder ein anderes optisches Ziel zufahren. Wichtig: Für die Kommentare der Eltern bleibt hinterher Zeit, wenn das Kind sicher zum Stehen gekommen ist.

5 STÜRZE ZULASSEN

Studien zufolge verringern vielfältige Bewegungserfahrungen die spätere Unfallgefahr um ein Vielfaches. Zu diesen Erfahrungen gehört auch das Hinfallen. Die richtige Reaktion der Eltern: Trösten und zum Weitermachen ermutigen. Kleine Blessuren lindert ein buntes Kinderpflaster. Und den Ehrgeiz erneuert ein Lob oder aber eine kleine Anekdote: „Auch der Papa ist sooo oft hingefallen, als er sein erstes Fahrrad bekommen hat...“

6 BREMSEN

Die ersten Bremsversuche klappen am besten mit den Schuhsohlen. Vielleicht finden sich dazu ein paar abgetragene, geschlossene Schuhe im Schrank? Im zweiten Schritt sollte sich das Kind angewöhnen, mit der Handbremse zu bremsen. Zum Üben eignet sich dafür eine optische Markierung auf dem Boden, z. B. ein Pappkarton oder eine Spielpylone. Erst wenn das Treten und Lenken bereits automatisiert funktioniert, können Jungen und Mädchen an die kompliziertere Rücktrittbremse gewöhnt werden.

7 LOBEN

Geben Sie Ihrem Kind immer das Gefühl: Es ist schön, dass wir heute zusammen Spaß haben können. Denn: Zu viel Kritik und Ansporn verstärken nur den Erfolgsdruck. Und der kann bei Kindern leicht Versagensängste schüren. Geht dadurch der Spaß am Radfahren dauerhaft verloren, hat keiner in der Familie gewonnen. Besser, falls es noch nicht klappen will: Einfach mal abwarten – und dazu die Pedale abmontieren. So kann sich das Kind langsam an die Größe und Geometrie seines Spielrades gewöhnen ohne gleichzeitig treten und das Gleichgewicht halten zu müssen.

 

Foto: Daniel Simon

Text: Angelika Urbach 
Laufrad oder Roller? Welches Gerät trainiert besser fürs Fahrradfahren?
Presseartikel Leben & Erziehen 04/2009 

 

"Beide Fahrzeuge haben ihre Vorzüge", sagt Lilo Franzen, Leiterin der Kinder-Fahrradschule in Bonn.

  • Der Roller fordert den Gleichgewichtssinn stärker
  • Durch den Sitz ermüden Kinder auf dem Laufrad nicht so schnell. Deshalb eignet es sich schon für Jüngere ab zwei
  • Mit luftbereiften Rollern sind Kinder (ab drei) schneller unterwegs, können aber auch schneller wieder absteigen. Gut, wenn Kinder beides beherrschen, so Lilo Franzen: "Fürs Radfahren lernen Kinder, wenn sie sich möglichst vielfältig bewegen."

Foto und Text: Leben & Erziehen 04/2009

Radeln lernen dürfen, aber nicht müssen (VSF-Zeitschrift abfahren 02/2002)
In Bonn gibt es eine ganz besondere Fahrradschule für Kinder
 
»Viele Kinder leiden heute unter Bewegungsarmut, sind mit ihrem Körper und ihrer Motorik kaum vertraut. Das macht sie nervös und zappelig, führt später oft zu konzentrations- und Lernschwächen. Um sich auf dem Rad sicher zu fühlen, müssen sie zunächst ihr Bewegungsgefühl entwickeln. Fange ich da gleich mit dem Radfahren an, überspringe ich ein paar wichtige Entwicklungsschritte. Die Kinder können dann zwar fahren - aber sicher und souverän im Umgang mit dem Rad und der Situation werden sie nie. Dazu fehlt das Fundament.« Das will Lilo Franzen in ihrer Fahrradschule für Kinder legen, die sie 1996 gegründet hat. Zuerst Bewegen lernen; dann Radfahren lernen - so könnte man das Konzept der Bonner Bewegungstherapeutin zusammenfassen.
 
Im Fahrradgeschäft ihres Mannes hat Lilo Franzen oft beobachtet, wie schlecht Eltern den Entwicklungsstand ihrer Kinder einschätzen. »Sie verfangen das Falsche: Ein viel zu großes Rad - oder Stützräder, mit denen die Kindern nur Wackeln lernen, aber nicht die Balance. Die Eltern überfordern die Kinder, setzen sie manchmal richtig unter Leistungsdruck. Ein Tretroller wäre in dieser Entwicklungsphase angemessener, aber der wird aus Kostengründen oft übersprungen.«

Fährt das Rad mit dem Kind oder das Kind mit dem Rad? Viele Kinder kommen zwar irgendwie mit dem Rad klar. Aber so richtig sicher im Sattel sind sie nicht. Wenn es wacklig und verkrampft aussieht, liegt das nicht immer nur am falsch angepassten Rad. Sondern, so Lilo Franzen, an mangelndem Körper- und Bewegungsgefühl.
Mit dem Roller um die Milchtüte

Tretroller sind denn auch beliebtes Vehikel in den Kursen von Lilo Franzen. Leistungsdruck gibt es nicht. »Ich hab’s schon mit Pedalen gelernt«, bekundet stolz ein kleines Mädchen. Ein etwa gleichaltriger Junge kurvt glückstrahlend mit dem Roller um einen Parcours aus Milchtüten. Dass er in dem dreitägigen Kurs noch nicht »mit Pedalen« gelernt hat, bekümmert ihn keineswegs. »Für ihn ist der Roller im Moment das Richtige«, meint Lila Franzen. Stimmt offensichtlich: »Macht Spaß«, meint der Knirps - und düst gleich weiter. Radfahren lernen dürfen, aber nicht müssen, heißt die Devise. »Manche Kinder müssen erst vieles an Bewegungskoordination, Gleichgewichtsgefühl und Motorik nachholen, bevor sie mit Spaß Rad fahren lernen können«, meint Lilo Franzen. Wahrnehmung und Geschicklichkeit werden in den Kursen spielerisch trainiert. Bei etwas älteren Kindern zum Beispiel mit »'Turnieren«, bei denen ein Ring über eine Stange geworfen werden muss. Maximal acht Kinder nimmt Lilo Franzen pro Kurs auf, Und sie lernen mehr als »nur« Roller oder Rad fahren: »Je besser man mit sich und seinem Körper klarkommt, um so besser kommt man mit anderen klar.«

Im Slalom um die Pömpel. Spaß an der Bewegung steht in der Fahrradschule von Lilo Franzen (Bild links) im Vordergrund.

Die Bonner Fahrradschule für Kinder bietet Blockkurse (drei Tage zu jeweils zwei Stunden) für Kinder von 4 bis 12 Jahren.

Mehr Informationen unter 0228/36 15 45 (»Drahtesel-Räder die bewegen & Mobilität von Anfang an«, Moltkestraße 10, Bonn-Bad Godesberg).

 

Text: Wolfgang Wagener 

TV-Bericht über die Bonner Fahrradschule für Kinder - Lilo Franzen (SuperRTL 1998)
Kinderfahrräder: Richtig kaufen und einstellen (WDR Ratgeber Servicezeit: 14.04.2009)
Fahrradkurse für Kinder (WDR Ratgeber Servicezeit: 22.04.1997)
Motorische Störungen bei Kindern (WDR Ratgeber Servicezeit: 21.09.1999)
Laufrad oder Dreirad (Leben & erziehen April 2012)
Foto und Text: Leben & Erziehen
Darf ich mit meinem Sohn auf dem Gehweg Rad fahren? (Trekkingbike 2012 März-Apr)
Foto und Text: Trekkingbike